„Wo Weihnachten drauf steht, da ist Weihnachten drin“ – Hans-Reiner Schmidt leitet die hr4-Weihnachtskonzerte

Foto: hr/Tobias Hagen

Foto: hr/Tobias Hagen

 

Heiße Party

Die Luft scheint heiß und stickig zu sein. Eine fröhliche Band spielt im Partysound die „Schützenliesel“, der Solotrompeter hat Schweißperlen auf dem kahlen Kopf. Die junge brunette Dame klatscht und singt eifrig mit, dann pustet sie einmal erschöpft vor sich hin. Auf dem Tisch vor ihr steht ein Bembel mit Äppelwoi. Um den Tisch herum tanzen viele gut gelaunte Menschen. Sie pusten aber dabei nicht. Ein Untertitel im Bild verrät mir, dass ich gerade ein altes Video von der hr-Fernsehsendung „Handkäs mit Musik“ sehe. Dann holt die Kamera Hans-Reiner Schmidt ins Bild. Er ist der Bandleader. Zum schwarzen Anzug trägt er einen gelben Pulli mit gleichfarbigem Einstecktuch, er ist fröhlich, er dirigiert, klatscht und animiert. Auch er pustet nicht.

Zeitsprung. Wir sitzen im Studio 2 des hr in Frankfurt. Die Künstler der hr4-Weihnachtskonzerte sind zu unserem ersten Vorgespräch gekommen: Maria Levin, Volker Bengl, Peter Scholl, die Leiter der Camerata Vocale Dutenhofen und Teamkollegen vom hr. Hans-Reiner Schmidt leitet unser Meeting, konzentriert, ernst. Es geht um die Reihenfolge der Titel. Beginnen wir das Konzert mit einem festlichen Titel oder eher fröhlich-beschwingt? Wir entscheiden uns für einen eher fröhlich-beschwingten. „Aber wir wollen das Publikum nicht in eine falsche Richtung führen“, gibt Hans-Reiner für die weitere Reihenfolge zu beachten. Es sei schließlich kein Tanzabend mit Mitklatschnummern, den wir hier planten. „Wo Weihnachten drauf steht, da muss auch Weihnachten drin sein“, sagt er.

Erinnerungen

Ich vergleiche die beiden Männer miteinander. Den aufgedrehten aus der Fernsehsendung, die Hans-Reiner Schmidt mit seiner Band regelmäßig begleitete. Und den, der hier gerade neben mir sitzt. Und dann fällt mir noch ein dritter ein. Ich lernte ihn erstmals Ende in den 80er Jahren kennen, als er mit seinen „Hessenmusikanten“ live in der Radiosendung „Gude, Servus und Hallo“ in hessischen Musikhallen auftrat. Ich war damals als Aufnahmeleiter dabei. Und Hans-Reiner hatte immer einen flotten Spruch parat. Ja, er ist ernsthafter geworden. Und manchmal vielleicht etwas spröde. Nach der Arbeit immer noch ein Anekdoten-Erzähler mit trockenem Humor. Er kommt aus Willingshausen-Zella, früher sollen dort Mönche gelebt haben. Mit Hans-Reiner Schmidt konnten wir einen hochprofessionellen und engagierten Mann als musikalischen Leiter für die hr4-Weihnachtskonzerte gewinnen. Und seine Erfahrungen im unterhaltenden Bereich bei unzähligen Radio- und Fernsehproduktionen kommen ihm heute mehr als zugute.

Klangbilder

Vergessen wir den Mann im gelben Pulli. Und lachen wir herzhaft über die Unterhaltungssendungen der 80er Jahre mit fröhlichen Menschen, ob pustend oder nicht. Hans Reiner spielte seit 1985 im Rundfunkorchester des hr, seit 1993 im hr-Sinfonieorchester. Hinzu kommen die „Frankfurt Jazz Big Band“ und „hr Brass“. Seit einigen Jahren ist er auch Dirigent und künstlerischer Leiter der „Brass Band Hessen“. Dieses große Ensemble wird der Mittelpunkt der hr4-Weihnachtskonzerte 2014 sein. Ein ebenso spannender wie überraschender Mittelpunkt, für den die Konzepte und auch die Arrangements nicht einfach schon in den Notenmappen lagen.

Dennoch wird es in unseren Konzerten auch musikalisch etwas zum Schmunzeln geben. Zwar nicht gleich die „Schützenliesel“. Denn: „Wo Weihnachten drauf steht, das muss auch Weihnachten drin sein“. Aber anderseits lässt man sich ja auch zu Weihnachten gerne mal überraschen…

Probe im Gymnastikraum – Camerata Vocale Dutenhofen ist in diesem Jahr der hr4-Weihnachtschor

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Herzliches Willkommen

Es ist ein Mittwochabend, kurz vor den Sommerferien. Mein Navi lotst mich von Gießen aus über verschiedene Landesstraßen Richtung Westen. In Höhe der Lahnaue gerate ich in einen kleinen Stau vor einem beschrankten Bahnübergang, bis der Weg nach rechts abbiegt und bald schon Dutenhofen in Sicht kommt: die Heimat der Camerata Vocale Dutenhofen. Ich halte an einer großen Sporthalle, vor der schon einige Chormitglieder stehen, in Gesprächen vertieft. Aber offenbar hat man mich erwartet, denn ich werde sogleich freundlich begrüßt. „Ah, der Mann von hr4“.

Ja, für die Sängerinnen und Sänger der Camerata Vocale Dutenhofen ist es ein Erlebnis, dass sie bei den hr4-Weihnachtskonzerten dabei sind. Das wird mir auch klar, als ich dann im Gymnastikraum der Sporthalle zum ersten Mal dem ganzen Chor gegenüber sitze. Chorleiter Hubert Kleinmichel stellt mich noch einmal offiziell vor, platziert mich auf einer Holzbank neben einer Sprossenleiter und drückt mir ein alkoholfreies Bier in die Hand. Und dann werde ich auch schon mit Fragen zu unseren Konzerten überschüttet. Aber Halt! War da nicht schon mal…? Aber klar doch. Die Camerata Vocale Dutenhofen sang bereits 2002 auf einem hr4-Weihnachtskonzert, das wir damals noch mit einem ganz anderen musikalischen Konzept und als Einzelveranstaltung durchführten.

Herausforderung

Erinnerungen werden wach und werden von mir auch gleich wieder relativiert. Denn heute veranstalten wir insgesamt fünf Konzerte von Donnerstag bis Sonntag, darunter zwei Konzerte am Samstag. Das bedeutet auch für einen ambitionierten Chor aus engagierten Freizeitsängern eine hohe Präsenz und Belastung, gerade für berufstätige Mitglieder. Dass die Camerata Vocale Dutenhofen ihr Engagement bei hr4 auf ihrer Homepage als „ehrenvolle Einladung“ beschreibt zeigt uns, dass sie sich dieser Herausforderung gerne stellen.

Wenn man ein wenig in der Chronik des Chores stöbert, dann kommt man auch zu den Gründungstagen, die im Jahr 1970 liegen. Hubert Kleinmichel gründete damals einen, ja man kann sagen: „demokratischen“ Männerchor, in dem der Leiter und die Mitglieder die Entscheidungen gemeinsam trafen. Eine Art singende Studentenbewegung, wenn man so will. Schon bald gab es damals erste Kontakte zum Hessischen Rundfunk, der dann noch öfters die Geschicke des Chores positiv beeinflussen sollte.

Jubiläumsjahr

Haben Sie’s mal durchgerechnet? Im nächsten Jahr kann die Camerata Vocale Dutenhofen ihren 45. Geburtstag feiern. Vorher gratulieren dürfen wir natürlich nicht. Aber wir können ja bei den hr4-Weihnachtskonzerten schon mal ein kleines Päckchen unter den Weihnachtsbaum legen…

Die Königin und der Radetzky-Marsch – Peter Scholl ist der Organist bei den hr4-Weihnachtskonzerten

Peter Scholl Foto: hr/Tobias Hagen

Peter Scholl
Foto: hr/Tobias Hagen

Naturgewalten

Es gibt sie in klein und in XXL. Mal steht sie fast unsichtbar in der Ecke, mal thront sie hoch oben über allem und allen. Mal klingt sie zart und lyrisch, und manchmal fährt sie uns direkt in die Magengrube. Dichter und Schriftsteller wie Christian Morgenstern und Hermann Hesse widmeten ihr ihre Zeilen. Und wir nennen sie die „Königin der Instrumente“: Die Orgel.

Ich erinnere mich genau an meine erste akustische Begegnung mit ihr. Es war im Dom zu Passau. Ich war noch ein Kind von 10 Jahren, und das Erlebnis beschäftigte mich noch die nächsten Jahre über – zu gewaltig war der Klang dieses Instrumentes. Eine Königin? Nein, eher eine Naturgewalt die da ausbrach aus 17974 Pfeifen und 233 Registern.

Unsere Konzertorgel im hr Sendesaal kann und will mit solchen Superlativen nicht mithalten. Und wo große Kirchenorgeln gerne mal protzen, da fügt sie sich auf den ersten Blick fast unauffällig in die Holzverschalung des Saales ein. Da fällt der mächtige bewegliche Spieltisch schon eher auf. Und auch bei unseren hr4-Weihnachtskonzerten wird er einen dominanten Platz auf der Bühne einnehmen.

Teamplayer

Mit Peter Scholl konnten wir in diesem Jahr einen jungen Organisten und studierten Kirchenmusiker gewinnen, der unsere Konzerte um eine wundervolle Klangfarbe bereichern wird. Doch dabei steht nicht der vordergründige Effekt im Fokus, für den die Orgel zweifelsohne auch gut ist. Peter Scholl versteht sich bei unseren Konzerten im wahrsten Sinne des Wortes als „Teamplayer“, der mit Orchester und Solisten interagiert.

Schon mit 15 Jahren wurde er nebenamtlicher Organist und Chorleiter in der evangelischen Kirche Herdorf im Siegerland. Dort leitet er seit 2005 die „Herdorfer Singewoche“, bei der Klassik, Pop und Musical gleichberechtigt nebeneinander stehen. Mit seiner ruhigen, manchmal fast etwas schüchtern wirkenden Art ist Peter Scholl ein typischer Vertreter des Understatement in der Musik. Aber dass ihm manchmal auch der gerne zitierte Schalk im Nacken sitzt, das beweist er zum Beispiel wenn er im Neujahrskonzert in seiner Heimatstadt Siegen den Radetzky-Marsch spielt – auf der Orgel wohlgemerkt!

Den allerdings wird es bei den hr4-Weihnachtskonzerten 2014 nach der bisherigen Planung auf der Orgel nicht geben. Wir hoffen auf Ihr Verständnis…

Das Land des Lächelns – Volker Bengl bringt die Tradition in die hr4-Weihnachtskonzerte

Volker Bengl Foto: hr/Tobias Hagen

Volker Bengl
Foto: hr/Tobias Hagen

Charmanter Heimatsänger

Er ist der Typ, dem man auch die Rolle des netten Land-Arztes in der Heimatserie abnehmen würde. Und irgendwo ist da im Lachen auch noch eine entfernte Ähnlichkeit mit Sascha Hehn. Ich weiß, das geht jetzt schon schwer in die Richtung „Schwiegermutter-Typ“. Und zugegeben, an Volker Bengl ist auch nichts mediengerecht-progressives, um mit dem Thema Klassik „neue Zielgruppen zu erschließen“, wie es immer so schön heißt. David Garret zum Beispiel hat lange Haare, ist mächtig cool und schwebt während seiner Show mit der Geige auf der Schulter unter dem Hallendach entlang.

Volker Bengl singt Volkslieder wie „Das Wandern ist des Müllers Lust“. Und eine seiner CDs trägt den Titel „Die Stimme der Heimat“. In den USA hieße das dann wahrscheinlich „The Voice Of Our Country“. Und auch in der amerikanischen Countrymusik wird ja bekanntlich gerne über die Schönheit der Natur gesungen. Nur, dass das in der Fremdsprache immer gleich alles viel weniger „verstaubt“ kling.

Profiliga

Wenn man Volker Bengl persönlich kennen lernt dann merkt man schnell, dass er überhaupt nicht verstaubt ist, sondern eher im positiven Sinne traditionell. Mit den Prinzipien und der Reife des erfahrenen Künstlers. Meinetwegen nennen wir es auch „ein wenig old fashioned“, aber mit diesem Anglizismus würden wir ja gleich wieder versuchen, um die Sache drumherum zu reden. Tatsache ist: Es gibt nicht viele Künstler bei uns, die noch wie er die „alte“ Opern- und Operettenschule verkörpern und damit auch eine Tradition, in der Professionalität nicht mit vielen Attitüden verziert werden muss, um das Publikum zu begeistern. Er ist ein Schüler von Rudolf Schock. Der sang auch mal: „Ich bin nur ein armer Wandergesell“. Aber auch „Lohengin“ und die „Meistersänger von Nürnberg“. Volker Bengl singt den Paganini und den „Max“ im Freischütz, zum Beispiel.

Nah und persönlich

Natürlich kommt Volker Bengl bei manchen Rollen dabei das zu Pass, was man gerne „den jugendlichen Charme“ nennt. Und gepaart mit seiner oft beschriebenen Lockerheit und Nähe kommt das sicher gerade auch bei den Damen im Publikum gut an. Und damit kommen wir zu einer Besonderheit der hr4-Weihnachtskonzerte, die aber natürlich nicht nur für Frauen gilt. Im Sendesaal des hr in Frankfurt sitzen die Besucher in den ersten Reihen nur wenige Meter von unseren Künstlern auf der Bühne entfernt. Es gibt keine Erhöhungen und keinen Abstand. Ein Künstler wie Volker Bengl kann von einer solchen Situation nur profitieren. Und Sie als unser Publikum haben ein Konzerterlebnis, wie es nicht viele Weihnachts-Shows bieten.

Sie können also gerne lächeln, wenn Volker Bengl bei uns auf der Bühne steht. Wenn er zurück lächelt dann wissen Sie, dass es ernst gemeint ist – und nicht, weil er nur die Rolle spielt.

Keine Klischees, bitte! – Maria Levin passt nicht in die Schublade

Foto: hr/Tobias Hagen

Foto: hr/Tobias Hagen

Augenblicke

Wenn man Maria Levin trifft, dann fallen einem sofort ihre braunen Augen auf. Mal blicken Sie tief melancholisch drein, und mal scheint der Schalk persönlich aus ihnen zu sprechen.

Und dann gibt es noch diesen Blick, als wollte er sagen: „Achtung, ich kann auch eine Diva sein“.

Aber über allem ist da zuerst ihre natürliche Herzlichkeit. Nichts aufgesetztes, was nach dem Blick in die Kamera oder nach dem Gespräch im Studio sofort wieder verschwindet. Mit ihr könnte man auch einfach mal einen Nachmittag spazieren gehen und quatschen ohne das Gefühl zu haben, man würde ein PR-Gespräch führen.

Bei uns wird es nach unserer ersten Besprechung über die hr4-Weihnachtskonzerte an einem heißen Julitag eine Fahrt nach Frankfurt Sachsenhausen. Dort gibt es ein Café mit fantastischen und wirklich etwas ausgefallenen Kuchen. Maria bestellt sich einen Tee dazu. Wir sitzen auf bunten Kissen unter einem barocken Kronleuchter. Irgendwie passt die Umgebung zu Maria. Es wirkt alles ein bisschen klassisch, aber mit eigener Note. Auch daheim in Hamburg hat sich Maria eher klassisch eingerichtet, erzählt sie mir, und es darf auch gerne mal einen etwas edleren Touch haben. In ihrem cremefarbenen Spitzen-Shirt und mit der bunten Kette um den Hals wirkt sie jetzt wie eine höhere Hamburger Tochter.

Keine Klischees

Trotzdem versuche ich, an die russischen Wurzeln in Maria zu denken. Ihre Mutter ist Pianistin und Musiklehrerin in Tiflis, ihr Vater ist Kontrabassist. „Ja, das russische Klischee“, sagt sie. Man müsse aufpassen, dass einem das nicht gleich am Anfang übergestülpt werde: Ein bisschen Balalaika hier, ein wenig Kasatschok da – fertig ist das Image von der neuen Alexandra.

„Musikalisch möchte ich noch vieles entdecken, aber warum später nicht auch mal als Schauspielerin?“, sagt sie. Der Divablick fällt mir spontan ein. Aber ich vermeide es, an das altbekannte Klischee von der enormen Vielseitigkeit zu denken das man gerne bemüht, wenn man Künstlerinnen nicht so richtig einordnen kann. Bei Maria fällt mir eher das Wort „mutig“ ein.

Regentag mit hr4

Diesen Mut hat Maria Levin bewiesen, als sie im August in einem Garten bei Reiskirchen aufgetreten ist. Ihr Auftritt war der Gewinn bei der hr4/hallo hessen-Aktion „Hessens schönster Garten“. Ich hatte sie gefragt, ob sie es sich vorstellen könnte nur zusammen mit einem Gitarristen und ohne große Technik 40 Minuten live zu singen, vor etwa 100 Freunden und Bekannten der Gewinner. Sie hatte ohne zu zögern zugesagt. Und glauben Sie mir bitte, das kommt in der Branche nicht oft vor. „Keine Bühne, keine Lichtshow, keine Technik? Nein danke“, bekommen Sie in der Regel als Antwort zu hören.

Maria hatte sich ein – wie sie sagte – „etwas balladenlastiges Programm“ zusammengestellt, das irgendwie „zum Wetter passte“. Ich selber war ja noch im Urlaub in Griechenland, als Maria auftrat. Und bei uns waren es an diesem Freitagabend 33 Grad und wolkenloser Himmel. In Mittelhessen regnete es gerade in Strömen, wie meine Wetter-App zeigte. Später schrieb Maria mir, dass der Bürgermeister ihr bei ihrem Auftritt im Garten den Regenschirm gehalten hatte. 300 Meter Luftlinie entfernt rasten die Autos über die A5, die Reibung der Reifen auf dem nassen Asphalt sorgte für ein beständig zischendes Hintergrund-Geräusch. Ich glaube dass dieser Abend nicht nur für Maria, sondern auch für die Gastgeber wie auch für ihre Gäste eine neue musikalische Erfahrung war.

Neues Album

Nur noch wenige Wochen sind es jetzt bis zu den hr4-Weihnachtskonzerten, und die Erlebnisse vom Sommer sind Erinnerung. Daheim in Hamburg bereitet sich Maria schon auf die Konzerte vor, wenn auch nicht ganz stressfrei. Vor kurzem ist ihr neues Album „Maria Levin“ herausgekommen, das sie im Rahmen einer Sendertour quer durch Deutschland auch bei uns in hr4 vorgestellt hat. Ein Titel aus dem neuen Album heißt übrigens: „Ich küss Dich mit den Augen“. Womit wir wieder am Anfang des Artikels wären…

Ein Rotwein und ein Rentier

„Ein Blog über die Weihnachtskonzerte? Hast Du sonst nichts zu tun…?“. Die beste Ehefrau der Welt reagierte etwas…nun…sagen wir mal: verwundert, als ich ihr vor einigen Wochen ganz begeistert von meiner Idee erzählte. „Was willst Du denn über eure Konzerte schreiben? Die gibt es doch nun schon seit Jahrzehnten und außerdem kennt sie wirklich jeder“.

Die nun folgende Diskussion möchte ich Ihnen in ihrer Gänze ersparen.

Nur soviel:

1.) Nachdem ich im Laufe des Abends eine Flasche guten Rotweines aus dem Keller geholt und geöffnet hatte, konnte ich meine Frau nach zwei Gläsern davon überzeugen, daß dieser Blog keine Schnapsidee ist (nicht ohne ihr versprechen zu müssen, dass ich mich selbstverständlich demnächst auch um unseren zur Zeit gerade etwas unaufgeräumten Keller kümmern würde…).

…und…

2.) finde ich, dass es durchaus viel zu erzählen gibt.

Sehen wir es mal so: Weil unsere hr4-Weihnachtskonzerte seit so vielen Jahren schon so erfolgreich laufen, sind sie zu einer Selbstverständichkeit geworden – nach wenigen Wochen ausverkauft, von über 4.000 Besuchern in fünf Shows bejubelt und jeweils zwei mal im Advent in hr4 gesendet.

Ja, was will man denn mehr?

Aber es gibt tatsächlich mehr: Spannende Einblicke in die Entstehung unserer Konzerte, Blicke hinter die Kulissen, Geschichten über die Künstler und zuguterletzt viele private Erlebnisse, die ich habe.

Und damit sind wir noch einmal bei mir. Zusammen mit einem Team von hervorragend talentierten Menschen arbeite ich dafür, Ihnen jedes Jahr ebenso stimmunsgvolle wie abwechslungsreiche Stunden bei uns im Konzert zu bieten – offiziell heißt so etwas „Gesamtleitung“. Aber wenn mich der Pfeffer(kuchen) juckt, dann bringe ich auf der Bühne auch mal gerne etwas Persönliches mit ein (oder dachten Sie etwa, das Rentier im letzten Jahr hätten wir aus einem Zoo in Kanada ausgeliehen…?).

Foto: hr/Norbert Klöppel

Foto: hr/Norbert Klöppel

Alle diese Erlebnisse möchte ich in diesem Blog gerne mit Ihnen teilen. Lassen Sie uns am besten gleich jetzt damit beginnen. Denn Weihnachten kommt bekanntlich immer früher, als man denkt… 😉

„Hohoho“,

Tobias Hagen